16. März 2023 – 89.0 RTL

Blitzer

Handy-Blitzer sind bald deutschlandweit im Einsatz

Ablenkung beim Fahren kann tödlich sein, daher möchte die Polizei in Deutschland stärker gegen Handys am Steuer vorgehen.

Foto: Harald Tittel/dpa

Wer bei 50 km/h für nur fünf Sekunden auf sein Handy schaut befindet sich knapp 70 Meter im Blindflug. Das sowas tödlich enden kann, wurde leider schon zur genüge bewiesen. Damit genau das nicht mehr passiert wurde bereits der Handy-Blitzer in Deutschland getestet. Dieser steht in Rheinland-Pfalz und nennt sich Monocam und wurde zusammen mit der niederländischen Polizei und der Universität in Utrecht entwickelt und wird in den Niederlanden schon seit 2020 auf den Straßen angewendet.

Die Kamera wird meistens auf Brücken aufgestellt und filmt dann den Verkehrsfluss. Sobald die KI (Künstliche Intelligenz) des Blitzers das Smartphone und die entsprechende Handhaltung identifizieren kann, löst er aus. Danach werten geschulte Polizisten die Bilder aus und wenn sie einen eindeutigen Fall sicherstellen können, wird der Fahrer benachrichtigt und muss ein Bußgeld von 100 Euro bezahlen und erhält einen Punkt. In schweren Fällen kann sogar ein Bußgeld in Höhe von 200 Euro, 2 Punkten und sogar Fahrverbot drohen.

Foto: Harald Tittel/dpa

Erste Klagen gegen die Bußgeldbescheide

Der Blitzer wurde nun in Rheinland-Pfalz in einer ersten Testphase ausgiebig getestet. Dabei wurden 327 Ablenkungsverstöße festgestellt und somit auch 327 Bußgeldbescheide verschickt. Doch schon jetzt flattern die ersten Klagen ein, da das unerlaubte filmen der Fahrer und Fahrerinnen natürlich nicht zulässig ist und diese auf ihr Datenschutzrecht plädieren. Dennoch wurden die Klagen vom Amtsgericht Trier abgewiesen, da die Sicherheit des Straßenverkehrs wichtiger sei, als die Selbstbestimmung der Geblitzten.

Handys sind auch bei eingeschaltetem Motor verboten

Wussten Sie, dass es auch verboten ist, wenn sie am Straßenrand stehend, aber mit laufendem Motor, ihr Handy in der Hand halten? Dasselbe gilt auch, wenn der Motor nur durch die Start-Stopp-Automatik ausgestellt ist. Davon betroffen sind auch jegliche andere elektronische Geräte, bei denen es zu längeren Blickzuwendungen kommt.