Bahnverkehr

Bundesweite Streiks bei der Bahn: Zugausfälle im Personenverkehr

Mitten in der Ferienzeit werden bei der Deutschen Bahn etliche Züge in den Depots bleiben. Die Lokführer-Gewerkschaft GDL hat ihre Mitglieder zum bundesweiten Streik aufgerufen.

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Ein Regionalexpress der Deutschen Bahn. , Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Aktuell läuft ein bundesweiter 48-stündiger Streik im Personenverkehr und in der Bahn-Infrastruktur bis Freitag 2 Uhr.

Zuvor hatten bei einer Urabstimmung 95 Prozent der teilnehmenden Mitglieder für einen Arbeitskampf votiert. Damit sei die notwendige Zustimmung von 75 Prozent weit übertroffen worden, erläuterte Weselsky. Nach seinen Angaben beteiligten sich 70 Prozent der Mitglieder bei der Deutschen Bahn an der Urabstimmung.

Die GDL will nach den Worten Weselskys eine Nullrunde im laufenden Jahr nicht akzeptieren, verlangt eine deutliche Corona-Prämie und Einkommenssteigerungen von 3,2 Prozent bei einer Laufzeit von 28 Monaten.

Die Bahn will angesichts von neuen Milliardenverlusten während der Corona-Pandemie und großen Flutschäden einen länger laufenden Tarifvertrag und spätere Erhöhungsstufen bei gleicher Prozentzahl. Ein Streik wäre eine «Attacke auf das ganze Land», hatte Bahn-Personalchef Martin Seiler erklärt. Eine Bahn-Sprecherin hatte zudem am Montag gesagt, dass Streiks die Kunden wie Beschäftigte wie ein «Schlag ins Gesicht» treffen würden.

Die Bahn hatte am Montag keine Details zu Notfallplänen genannt. Beim letzten GDL-Lokführer-Streik vor sechs Jahren hatte man einen Notfahrplan erstellt, um zumindest etwas Betrieb aufrechtzuerhalten. Im Fernverkehr konnte etwa ein Drittel der Züge fahren, vor allem auf den Hauptstrecken vom Ruhrgebiet nach Osten sowie von Hamburg nach Süden. Auch im Regionalverkehr und bei S-Bahnen dürfte bei einem Lokführerstreik ein Großteil der Züge ausfallen. Der gestörte Betriebsablauf könnte dann auch bei Konkurrenten der Deutschen Bahn zu Einschränkungen führen.

Neben dem Streit über Einkommenszuwächse tobt im Konzern ein Machtkampf zwischen der GDL und der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Für die GDL sind hohe Tarifabschlüsse für möglichst viele Berufsgruppen und Beschäftigte eine Frage des Überlebens und der künftigen Wachstumsmöglichkeiten. Denn die Bahn muss das Tarifeinheitsgesetz umsetzen. In den rund 300 Betrieben des Unternehmens soll danach nur noch der Tarifvertrag der jeweils größeren Gewerkschaft zur Anwendung kommen. Meist ist das die EVG. Die GDL hat deshalb angekündigt, der Konkurrenz Mitglieder abjagen zu wollen.

Es ist der erste Streik bei der Bahn seit Dezember 2018, als die EVG ihre Mitglieder zum Arbeitskampf aufrief. Weitaus härter verlief der GDL-Streik 2014 und 2015. In acht sich steigernden Wellen legten die Lokführer unter Weselskys Führung die Arbeit nieder und weite Teile des Streckennetzes lahm.

Die EVG hatte schon im vergangenen Herbst einen Tarifabschluss mit der Bahn unterschrieben. Dieses Jahr gab es eine Nullrunde. Anfang 2022 erhalten die Beschäftigten 1,5 Prozent mehr Geld. Betriebsbedingte Kündigungen sind ausgeschlossen.

>> Weitere Informationen zu Reisen während des GDL-Streiks




Zugstreik: Wie komme ich an mein Ziel?

Ja genau, die DB streikt wieder einmal. Du bist gerade aus Deiner Wohnung rausgerannt, weil Du zu spät dran bist und dann kommt die Meldung „Zugstreik“. Aber es gibt zum Glück coole Alternativen.

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    Von Flixbus über BlaBlaBus bis Eurolines hast Du die Wahl. Fernbusse brauchen zwar etwas länger, aber auf sie ist Verlass.
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    Ist auf jeden Fall etwas teurer, aber Du kannst auch ganz easy im Web Mietwagenpreise vergleichen - zum Beispiel bei Check24, Billiger Mietwagen, Verivox oder Happycar. Und wenn Du hier Deine Arbeitskollegen mitnimmst, wird’s auch wieder für Euch alle billiger.

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