Ungewöhnlich, aber effektiv.
Wissenschaftler der Cornell Universität im Staat New York haben jetzt herausgefunden, das Bienen auf Hanf fliegen. Damit stärken sie mit ihrer Studie die im Journal „Environmental Entomology“ veröffentlichten Ergebnisse einer ähnlichen Untersuchung der Universität von Colorado aus dem Jahr 2019.
Wieso fliegen Bienen auf Hanf?
Bienen stehen auf Hanfpflanzen. Aber warum sie die Bienen anlocken, ist noch unbekannt. Hanfpflanzen haben keine bekannten Lockmittel, die für Bienen interessant wären: keine bunten Blüten, keinen lockenden Duft und keinen süßen Nektar.
Was man hingegen weiß: Je größer die Pflanze, desto mehr Bienen interessieren sich für die Pollen. Wer jetzt aber verpeilte und vollgedröhnte Bienen vor sich sieht, der liegt falsch. Bienen haben nämlich keine Rezeptoren für Cannabinoide. Außerdem fliegen die kleinen Insekten auf die männlichen Cannabispflanzen und nicht die blühenden weiblichen. Nur die weiblichen Pflanzen verhelfen zum Rausch.
Hanfpflanzen könnten Bienen retten
Der Anbau von Hanfpflanzen könnte helfen, die Bienen zu retten. Die Bienenpopulation ist in den vergangenen 10 Jahren um rund 40 Prozent zurück gegangen. Pestizide, die Zerstörung ihres Lebensraums und der Klimaerhitzung setzen den gelb-schwarzen Insekten ganz schön zu.
Die Pflanzen hingegen sind sehr robust. Sie werden kaum Düngemitteln ausgesetzt und brauchen nicht allzu viel Wasser. Das könnte ein Teil der Rettung sein. Rettung nicht nur für die Bienen, sondern für die gesamte Erde. Bienen bestäuben nämlich zwei Drittel unserer Pflanzen. Ohne sie wären die Gemüse- und Obstregale leer.
Kein Honig
Auf ein high-machendes Honigbrot musst Du aber trotzdem verzichten. Da männliche Hanfpflanzen keine Nektar produzieren, sind die Bienen auf die Pollensammlung spezialisiert und produzieren keinen Hanf-Honig.
Der Anbau männlicher Hanfpflanzen könnte damit der lokalen Bienenpopulation während der Blütenmangel-Perioden einen wichtigen Dienst leisten.
