24. Oktober 2022 – 89.0 RTL

Universität

Frieren im Hörsaal – Darauf müssen sich Studierende in diesem Winter einstellen

Nach zwei Jahren studieren in den eigenen vier Wänden könnte es diesen Winter wieder dazu kommen, aber nicht wegen Corona.

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Die meisten Universitäten in Deutschland sind wieder zum normalen Unibetrieb übergegangen und die Studierenden sind mehr als glücklich wieder ihrem geregelten Uni-Alltag nachzugehen. Doch nach Corona folgt nun die nächste Hürde für die Universitäten dieses Landes: die Energiekrise.

Auch die Universitäten folgen der bundesweit geltenden Energieeinsparverordnung, welche seit dem 1. September gilt. Dazu zählt Büroräume, Hörsäle und Lesesäle nur auf maximal 19 Grad zu heizen. Flure und Treppenhäuser bleiben dabei komplett unbeheizt. Zudem haben auch viele Universitäten eine Task Force einberufen, welche sich Gedanken über weitere mögliche Einsparung macht.

Universität Halle-Wittenberg

An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg werden beispielsweise zusätzlich einige Wasserboiler ausgeschaltet, wenn es denn hygienisch vertretbar sei. Außerdem bleibt die Außenbeleuchtung aus und die Straßenbeleuchtung wurde auch energiesparende LED-Technik umgestellt.

Universität Hannover

Die Leibniz Universität verbietet außerdem den Gebrauch von Heizlüftern, Spülmaschinen und Kühlgeräten an der Uni und sie schalten alle Außenbeleuchtungen ab, welche nicht für die Sicherheit gebraucht werden. Zudem verlängern sie ihre Weihnachtsschließzeit, in der Vorlesungen und Seminare ausschließlich online stattfinden werden und auch die Lehre im Labor oder sportpraktische Übungen werden in dieser Zeit nicht stattfinden. Und auch Prüfungen sollen weitestgehend online abgehalten werden, um keine Räumlichkeiten extra anmieten zu müssen.

Universität Braunschweig

Auch die TU Braunschweig wird Warmwasserboiler ausschalten, wenn es die Hygiene nicht einschränkt. Und auch Heizlüfter, Klimaanlagen oder ähnliche Geräte sind untersagt. Außerdem denken auch sie über eine verlängerte Schließzeit zwischen den Jahren nach.

Universität Erfurt

Auch die Uni in Erfurt hat die gängigen Sparregeln eingeführt. Zusätzlich ist die Bibliothek mit verkürzten Öffnungszeiten in das Wintersemester gestartet. So hat diese samstags und sonntags komplett geschlossen und unter der Woche nur noch bis 20 Uhr geöffnet.

Sind auch Schließungen möglich?

Hohe Decken und sehr große Räume – Das Beheizen von Hörsälen ist daher sehr teuer. Aus diesem Grund hat die TU Berlin angekündigt ihr Audimax zu schließen. Kommt jetzt nach der Corona-bedingten Schließung in den letzten zwei Jahren eine Energiekosten-bedingte Schließung?

Für alle Unis steht fest: Solange es möglich ist, sollen Hörsäle, Seminarräume und Bibliotheken geöffnet bleiben und die Präsenzlehre hat oberste Priorität. Zudem sollen die Universitäten von den Ländern unterstützt und vom Bund im Falle einer Gasmangellage priorisiert werden, damit die Lehre in Präsenz weiterhin möglich ist.
Denn in puncto Energieeffizienz ist es deutlich sinnvoller, wenn die Studierenden an den Lehrveranstaltungen in Präsenz teilnehmen können, als digital von Zuhause aus vor dem Laptop oder PC zu sitzen. Denn so würden sich die Kosten nur ins Private verlagern und auch deutlich höher ausfallen.

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