23. März 2023 – 89.0 RTL
Der Tarifkonflikt zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden spitzt sich zu. In Deutschland bahnt sich ein heftiger Generalstreik an. Der Generalstreik wird am Montag ganztägig dauern.
Die Gewerkschaften verdi und EVG wollen am Montag den Verkehr in ganz Deutschland lahmlegen - auf den Straßen, der Schiene, im Flugverkehr und auch auf den Wasserstraßen. Sie rufen Beschäftigte im öffentlichen Dienst, bei der Deutschen Bahn und anderen Zugunternehmen zum Warnstreik auf. Der Warnstreik beginnt am 27. März um 00:01 Uhr und endet mit der letzten Spätschicht des Tages (um Mitternacht).
Für Pendler bedeutet das:
- auf den Autobahnen könnten an diesem Tag Tunnel gesperrt werden
- im Fern-, Nah- und S-Bahn-Verkehr stehen die meisten Züge
- an den deutschen Flughäfen soll voraussichtlich gar nichts gehen
Am Montag gehen die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst in die entscheidende Runde. Gibt es keine Einigung auf mehr Lohn, drohen die Gewerkschaften mit unbefristeten Streiks.
Nicht alle Bundesländer betroffen! Wo gilt der Streik?
Im Personen-Nahverkehr
Im Personennahverkehr gilt der Generalstreik überall dort, wo die Gewerkschaft Verdi und die Kommunen das Sagen bei den Verkehrsbetrieben haben. Dies ist unter anderem in den Landkreisen und Städten der Bundesländer Baden-Württemberg , Bayern , Hessen , Nordrhein-Westfalen , Niedersachsen , Rheinland-Pfalz , Sachsen , Sachsen-Anhalt und Thüringen der Fall. Auch andere Bundesländer wie Bremen oder Hamburg sind von dem Mega-Streik betroffen. Dort ist Verdi allerdings nicht flächendeckend vertreten.
Bei Schulbussen
In den bestreikten Städten und Regionen verkehren Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen im öffentlichen Personennahverkehr größtenteils gar nicht. Auch Express- und Schulbusse sind vom Generalstreik betroffen. Schülerinnen und Schüler sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.
Am Flughafen
Flughäfen raten Passagieren, sich vor der Anreise zum Flughafen bei ihrer Fluggesellschaft oder ihrem Reiseveranstalter nach dem Status ihres Fluges zu erkundigen. Durch die Ausfälle drohen Verspätungen, Wartezeiten und lange Schlangen.
Im Personen-Fernverkehr
Vom Generalstreik betroffen sind der gesamte Fern- und Regionalverkehr, die S-Bahnen sowie alle Züge der Deutschen Bahn und anderer Privatbahnen.
Auch Pendlerinnen und Pendler, die mit der Bahn oder dem Flugzeug zur Arbeit kommen (z.B. Wochenendpendler), sind nicht ausgenommen.
Streikauswirkungen für Arbeitnehmer?
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollten sich auf den Generalstreik gut vorbereiten. Es kommt zu massiven Behinderungen im Nah- und Fernverkehr. Denn ein Streik ist keine Entschuldigung dafür, zu spät oder gar nicht zur Arbeit zu kommen. Müssen Beschäftigte auf ihre Kinder aufpassen, die zum Beispiel nicht zur Schule kommen, gilt: Entweder Urlaub nehmen, Überstunden abbauen oder ins Homeoffice gehen.
Schulfrei für Schüler?
Nein. Es besteht grundsätzlich die Schulpflicht!
Die Schulen können aber selbst entscheiden, ob sie im Sinne der Schulbesuchsverordnung vom Unterricht befreien. Dies könnte etwa der Fall sein, wenn die Schülerinnen und Schüler auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind. Eltern sollten im Vorfeld unbedingt auf Hinweise und Informationsschreiben der Schulleitung achten.