11. April 2023 – 89.0 RTL

Flugreisen

Flughäfen schaffen Handgepäck-Regel ab: Das ändert sich jetzt für Dich

Die langen nervenden Wartezeiten an den Sicherheitsschleusen könnten bald der Vergangenheit angehören, denn erste Flughäfen schaffen die Handgepäck-Regel ab. Was kommt jetzt auf die Fluggäste zu?

reise flug koffer flughafen flugzeug verreisen urlaub

So fix ging das früher nicht: schnell mal eine kleine Tasche packen und ab zum Flughafen. Denn: Wer nur mit Handgepäck reiste, musste nicht nur beim Packen schon einiges beachten, sondern oft auch lange Wartezeiten an der Sicherheitsschleuse in Kauf nehmen. Doch das soll sich bald ändern: Ab Juni 2024 soll bundesweit die Handgebäck-Regel fallen. Erste Flughäfen schaffen sie testweise schon diesen Sommer ab.

Was ändert sich für die Fluggäste?

Bereits nach dem 11. September 2001 wurden Nagelscheren, Rasierer und andere Gegenstände, die als "Hieb- oder Stichwaffe" eingesetzt werden könnten, aus dem Handgepäck von Flugpassagieren verbannt. Diese Regelung wurde mittlerweile gelockert, es dürfen Pinzetten, Nagelknipser oder bestimmte, auswechselbare Rasierklingen in Plastikeinfassung mit an Bord genommen werden.

Nach den vereitelten Terror-Anschlägen mit Flüssigsprengstoff auf Londoner Flughäfen im August 2006, wurden im November des Jahres strengere Handgebäck-Regeln im gesamten EU-Raum eingeführt. Seitdem müssen Reisende Deospray, Parfüm und Creme in durchsichtigen Beuteln bei der Sicherheitskontrolle vorzeigen. Alle Flüssigkeiten im Handgepäck dürfen nur noch in Behältern mit maximal hundert Millilitern Inhalt mitgenommen werden. Und alle Döschen und Fläschchen müssen in eine maximal einen Liter fassende Tüte passen.

Doch damit könnte bald Schluss sein. Anfang machen die Londoner Flughäfen. Hier werden bereits in diesem Sommer diese Obergrenzen und Zusatzregelungen abgeschafft. Ein Jahr später soll das in allen Flughäfen des Landes gelten – und auch in Deutschland planen erste Flughäfen mit der Abschaffung der Obergrenzen.

CT-Scanner soll Kontrollen beschleunigen

An den Sicherheitsschleusen werden dann künftig neue CT-Scanner eingesetzt. Der Computertomograph (CT) prüft nicht nur jedes einzelne Handgepäckstück auf feste und flüssige Sprengstoffe, sondern liefert dem Kontrollpersonal auf den entsprechenden Monitoren auch eine dreidimensionale Ansicht des Handgepäckstücks. Dadurch sollen die Kontrollen beschleunigt werden.

Wie sieht´s in Deutschland aus?

Als erster deutscher Flughafen, will München das System bereits im Sommer 2023 einführen und baut seit Januar die Sicherheitsschleusen entsprechend um. Durch die schnelleren Abläufe werden auch die Kontrollstellen reduziert.

Gute und ähnliche Erfahrungen hat bereits der Frankfurter Flughafen gemacht. Dort dürfen Reisende auf Kurz- und Langstreckenflügen ebenfalls mehr als 100 Milliliter mitnehmen. Weitere Flughäfen wollen folgen. So planen die Flughäfen Köln/Bonn, Berlin/Brandenburg und Düsseldorf entsprechende Tests. Hier stehen allerdings konkrete Zeitfenster noch nicht fest.

Erleichterungen für Fluggäste

Für Reisende bedeutet der Wegfall dieser Regelung, dass sie viel schneller durch die Sicherheitskontrollen kommen, denn es müssen elektronische Geräte nicht mehr aus dem Handgebäck genommen und separat gescannt werden. Auch das Mitnehmen von Flüssigkeiten, wie Parfüm, Cremes und Getränke wird einfacher, das diese nicht mehr in Plastiktüten verstaut werden brauchen.


Mehr Aktuell & Service

undefined
89.0 RTL
Audiothek