12. März 2025 – 89.0 RTL
Jüngere Menschen fühlen sich häufiger auf Arbeit gemobbt – das zeigt eine neue Studie der Universität Leipzig. Mehr als jeder Zehnte zwischen 18 und 29 Jahren wird auf Arbeit gemobbt.
Ab wann ist es Mobbing?
Mobbing kann für Betroffene zu einer großen Belastung werden, gegen die man im Ernstfall auch rechtlich vorgehen kann. Wichtig ist aber dafür die Feststellung, ob es sich bei kleinen Sticheleien wirklich schon um Mobbing handelt. Im Unterschied zu einem normalen Streit findet Mobbing per Definition systematisch und über einen längeren Zeitraum statt. Es richtet sich in der Regel gegen eine einzelne Person, die dem Mobber körperlich oder statusmäßig deutlich unterlegen ist. Die Absicht des Mobbings besteht darin, jemanden aus einer Gruppe auszugrenzen oder sogar zu vertreiben.
Mobbing-Arten
Verbales Mobbing geschieht durch sprachliche Beschimpfungen und Beleidigungen. Bei nonverbalem Mobbing quälen die Täterinnen oder Täter ihr Opfer etwa mit abfälligen Blicken, Tuscheleien und Nachäffen. Kommt es regelmäßig zu Schubsereien, Tritten und Schlägen, handelt es sich um körperliches Mobbing. Beim passiven Mobbing wird das Opfer ignoriert beziehungsweise ausgegrenzt. Was im Vergleich mit den oberen beschriebenen Varianten harmlos klingen mag, kann starke psychologische Auswirkungen haben. Insbesondere, wenn passives Mobbing mit dem Streuen von Gerüchten oder dem Reden hinter dem Rücken des Opfers kombiniert wird.
Das könnt ihr gegen Mobbing tun
Haltet zunächst in einer Art „Mobbingtagebuch” fest, was euch angetan wird. Falls ihr euch an offizieller Stelle beschweren oder gar rechtliche Schritte wegen Beleidigung oder Körperverletzung gehen wollt, dienen diese Aufzeichnungen als Grundlage. Sucht euch außerdem Verbündete, mit denen ihr über eure Situation sprechen könnt.
Um sich die Gemeinheiten der Mobber weniger zu Herzen zu nehmen, ist es sinnvoll, das eigene Selbstbewusstsein zu stärken. Dies gelingt euch zum Beispiel dadurch, dass ihr euch in eurer Freizeit vermehrt euren Hobbys und Freunden widmet.
Lernt, wie Mobber denken. Mobber neigen dazu, diejenigen herauszupicken, die sie als unwillig oder unfähig für sich selbst einzustehen identifizieren. Mobber wählen zum Testen einfache Ziele, indem sie mit Worten oder Taten sticheln. Der schnellste und beste Weg, um Mobbing zu beenden, ist für euch selbst einzustehen und dem Mobber bestimmt zu sagen, dass er aufhören soll und diese Aktion zu wiederholen, bis er aufgibt.
Autoritätspersonen einweihen: Lehrkräfte, Vertrauenspersonen an der Uni oder der Betriebsrat bei der Arbeit sollten ebenfalls über das Mobbing Bescheid wissen.
Telefonnummern, die euch helfen können
- 116 016 Hilfetelefonnummer bei Gewalt gegen Frauen (falls es sich um geschlechtsspezifische Gewalt handelt)
- 116 111 Nummer gegen Kummer (Kinder, Jugendliche, Eltern) Montag – Sa 14-20 Uhr
- 0800 111 0111 Telefonseelsorge: 24/7 anonym & kostenlos