17. Oktober 2022 – 89.0 RTL
Zum ersten Mal seit 23 Jahren gibt es eine Anpassung der Tierarztgebühren. Das erwartet nun viele Haustierbesitzer ab dem 22. November.
Die Inflation, steigende Energie- und Futterpreise wirken sich nun auch auf die Tierärzte aus. Das erste Mal seit 1999 werden auch hier die Gebühren angepasst. Das ist auf die wirtschaftlichen Erfordernisse der Tierarztpraxen zurückzuführen. Denn seit 1999 ist viel passiert und eine Praxis kann sich heute mit den Preisen von damals kaum noch über Wasser halten.
Welcher Preisanstieg wird erwartet?
Insgesamt ist eine Preissteigerung von mehr als 100 Prozent vorgesehen. Zusätzlich werden auch keine Unterschiede mehr zwischen Hunden und Katzen gemacht. So liegt der Grundpreis für eine einfache Untersuchung bei Hunden und Katzen ab November bei 23,62 Euro. Eine Katzenuntersuchung hat vorher knapp 9 Euro gekostet und die eines Hundes circa 14 Euro. Auch Impfungen werden demnächst das Doppelte kosten.
Tierheime sehen schwarz
Die meisten Tierheime sind schon jetzt maßlos überfüllt und können dem Andrang kaum standhalten. Das liegt daran, dass viele Menschen ihre Haustiere, die sie während des Lockdowns zu sich geholt haben, jetzt wieder abgeben.
Der Deutsche Tierschutzbund befürchtet, dass immer mehr Tierbesitzer ihre Haustiere abgeben, da sie die Haltungskosten nicht mehr decken können. Eine Studie belegt schon jetzt, dass 5 Prozent gewillt sind ihre Tiere aufgrund des Preisanstiegs abzuschaffen. Das betrifft von über 34 Millionen Haustieren in Deutschland immerhin 1,7 Millionen Tiere, welche dann in ein Tierheim gebracht oder auf die Straße gesetzt werden würden.
Lohnt sich jetzt eine Krankenversicherung für Tiere?
Am naheliegendsten ist es jetzt noch eine Krankenversicherung für sein Haustier abzuschließen, aber viele Versicherungen decken nicht alle Operationen und Behandlungen ab und der Haustierbesitzer bleibt dann trotzdem auf seinen Kosten sitzen. Außerdem werden auch die Versicherungen aufgrund des Preisanstiegs angehoben werden.
Allgemein gilt auch, dass nur gesunde Tiere versichert werden und dass die Versicherung mit zunehmendem Alter des Tieres auch teurer wird.
Daher kommen die meisten Verbraucherschützer zu dem Entschluss, dass sich auch jetzt eine Tierkrankenversicherung nicht lohnt.