27. Januar 2023 – 89.0 RTL

Ernährung

Diese bekannten Lebensmittel enthalten schon jetzt Insekten

Nachdem die EU eine neue Verordnung verabschiedet hat, welche es künftig erlaubt, weitere Insekten in Lebensmitteln zu verarbeiten, ist ein großer Aufruhr ausgebrochen. Doch in vielen Lebensmitteln befinden sich schon jetzt Insekten und wir verraten Dir in welchen.

Kinder Schokobons
Foto: Laurie Dieffembacq/BELGA/dpa

Die neue EU-Verordnung sorgt bei vielen Menschen für Missmut und Ekel, denn seit neustem dürfen auch Hausgrillen und Schimmelkäfer in unseren Lebensmitteln verarbeitet werden. Die Hausgrille darf künftig zu Pulver gemahlen und dann in Lebensmitteln untergemischt werden. Die offizielle Bezeichnung der Zutat, die auf Produkten angegeben werden muss, lautet: "teilweise entfettetes Pulver aus Acheta domesticus (Hausgrille)".
Die Larven des Getreideschimmelkäfers dürfen in getrockneter, gefrorener, pulverisierter und pastenartiger Form ebenfalls in Back- und Teigwaren, Cerealien und Snacks (außer Chips) verwendet werden.

In diesen Lebensmitteln sind bereits Insekten

Auch wenn die Hausgrille und der Getreideschimmelkäfer neu zugelassen werden, ist die Idee nicht neu. Insekten werden schon deutlich länger in Lebensmitteln verwendet. Das bekannteste Beispiel ist der Zusatzstoff E 120, das sogenannte "rote Karmin". Das besteht aus ausgekochten und zerquetschten Scharlachschildläusen, aus denen ein roter Farbstoff gewonnen wird. Dieser wird besonders gern in der Lebensmittelindustrie verwendet, um die Lebensmittel ansprechender zu gestalten. Außerdem kommt er auch oft in Kosmetikprodukten vor. Leider wird er auch häufig in veganen Produkten verwendet, um die veganen oder vegetarischen Fleischalternativen entsprechend einzufärben. Besonders häufig findet man das "rote Karmin" in Süßigkeiten, zum Beispiel in:

  • Müller "Müllermilch Kirsch-Banane"
  • Trolli "Saure Glühwürmchen"
  • Mentos: Kaugummi "Full Fruit"
  • Kinder "Riegel Mini"
  • Kinder "Pinguin Schoko-Schnitte Karamel"
  • m&m's "Crisp"
  • Ehrmann "Obstgarten Erdbeere", "Obstgarten Himbeere", "Obstgarten Heidelbeere", "Obstgarten Rote und Schwarze Johannisbeere"
  • Chupa Chups: Lollipops "Do you love me?"

Auch der Zusatzstoff E 904 wird gern in Lebensmitteln benutzt. Das sind die harzartigen Ausscheidungen der Gummilackschildlaus. Es nennt sich auch Schellack. Er wird häufig als Überzug von Schokolade, Nüssen, Kaffeebohnen oder Süßigkeiten verwendet. In diesen Produkten findet sich der Zusatzstoff wieder:

  • Ferrero "Kinder Schoko Bons"
  • Mentos: Kaugummi "Pure White"
  • Milka "Bunte Kakaolinsen"

In diesen Lebensmitteln werden künftig Insekten enthalten sein

Mit der neuen Verordnung sind der Verwendung von Insekten nun aber nahezu keine Grenzen mehr gesetzt sein und man kann sie demnächst in allerhand Lebensmitteln finden. Vor allem in:

  • Backwaren
  • Bierähnlichen Getränken
  • Crackern und Brotstangen
  • Getreideriegeln
  • Teigwaren (trocken)
  • Soßen
  • Kartoffelerzeugnissen
  • Gerichten auf Basis von Hülsenfrüchten
  • Fleischalternativen
  • Suppen und Suppenkonzentraten oder -pulver
  • Snacks auf Maismehlbasis
  • Schokoladenerzeugnissen
  • Nüssen und Ölsaaten

Besonders gekennzeichnet müssen die Produkte allerdings nicht sein. Es wird sich kein gesondertes, gut erkennbares Zeichen auf der Verpackung befinden. Lediglich in der Zutatenliste muss auf Deutsch und Latein die Bezeichnung des jeweiligen Insekts zu erkennen sein.
Gesundheitlich bedenklich ist die Verwendung von Insekten aber nicht, da sie extra nur für den Verzehr hergestellt werden. Allerdings sollten Allergiker etwas vorsichtiger mit den Lebensmitteln sein. Denn wer gegen Weich-, Krebstiere und Hausstaubmilben allergisch ist, könnte auch gegen die insektenhaltigen Lebensmittel allergisch sein.

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