11. August 2025 – 89.0 RTL
Bis zu 60 Sternschnuppen pro Stunde im August: Mit diesen Profi-Tipps gelingen euch beeindruckende Perseiden-Fotos – auch mit dem Smartphone.
Bis zu 60 Sternschnuppen pro Stunde – das verspricht der Höhepunkt der Perseiden in der Nacht vom 12. auf den 13. August. Wenn die Erde durch die Überreste eines Kometenschweifs wandert, verwandelt sich der Nachthimmel in ein faszinierendes Naturschauspiel. Das Beste daran: Für beeindruckende Fotos braucht Ihr weder teure Ausrüstung noch jahrelange Erfahrung.
Der perfekte Zeitpunkt für Eure Perseiden-Fotos
Das Maximum der Perseiden erreicht seinen Höhepunkt am Abend des 12. August. Doch keine Sorge, falls Ihr diesen Termin verpasst – bereits in den Nächten davor und danach zeigen sich auffällig viele Meteore am Himmel. Die goldene Zeit für Euch als Fotografen liegt zwischen 2 und 4 Uhr morgens, wenn die Morgendämmerung noch fern ist und das Sternbild Perseus optimal sichtbar wird.
Eine kleine Herausforderung wartet allerdings: Der Vollmond vom 9. August sorgt auch in der Hauptnacht noch für reichlich Mondlicht. Das macht schwächere Sternschnuppen unsichtbarer, bietet Euch aber gleichzeitig die Chance auf stimmungsvolle Aufnahmen mit natürlicher Beleuchtung.
Die richtige Location macht den Unterschied
Lichtverschmutzung ist der größte Feind spektakulärer Sternschnuppen-Fotos. Je dunkler Euer Standort, desto mehr Meteore werdet Ihr sehen. Während Stadtbewohner nur die hellsten Exemplare erblicken, könnt Ihr in ländlichen Gebieten das volle Spektakel erleben.
Die Perseiden scheinen zwar aus dem Sternbild Perseus zu entspringen, tatsächlich huschen sie aber über den gesamten Himmel. Apps wie Sky Tonight oder Star Walk 2 helfen Euch beim Lokalisieren des Perseus-Sternbilds, aber richtet Eure Kamera ruhig auf verschiedene Himmelsbereiche.
Kamera-Einstellungen für perfekte Meteoren-Aufnahmen
Vergesst die Automatik – bei Sternschnuppen-Fotografie übernehmt Ihr das Kommando. Ein stabiles Stativ ist unverzichtbar, denn Verwacklungen ruinieren jede Langzeitbelichtung. Schaltet den Blitz aus und wählt die kürzeste verfügbare Brennweite. Ein Fischaugen-Objektiv erfasst den kompletten Himmel, aber auch normale Weitwinkel-Objektive funktionieren hervorragend.
Die Lichtstärke erkennt Ihr an der F-Zahl: Je niedriger, desto besser für Nachtaufnahmen. Stellt eine mittlere ISO-Zahl zwischen 200 und 400 ein – höhere Werte erzeugen störendes Bildrauschen. Bei der Belichtungszeit gilt: mindestens 30 Sekunden, gerne länger. Ein Fernauslöser verhindert Erschütterungen, alternativ nutzt den Selbstauslöser.
Smartphone-Fotografie: Sterne in Eurer Hosentasche
Auch ohne teure Systemkamera entstehen beeindruckende Himmelsfotos. Moderne Smartphones haben oft bereits ideale Weitwinkel-Objektive integriert. iPhone-Nutzer aktivieren einfach den Nachtmodus, der bei wenig Licht automatisch erscheint und Belichtungszeiten von 2 bis 5 Sekunden ermöglicht.
Android-Nutzer finden den Nachtmodus meist in den Kamera-Einstellungen oder der Fotomodusauswahl. Googles Pixel-Smartphones bieten sogar einen speziellen Astrofotografiemodus für Langzeitbelichtungen. Apps wie ProCam erweitern Eure manuellen Einstellmöglichkeiten erheblich.
Stabilisierung ist entscheidend
Spannt Euer Smartphone unbedingt in eine Halterung oder ein Stativ ein. Notfalls lehnt es gegen einen festen Gegenstand. Selbst kleinste Bewegungen während der Belichtung verwandeln Sterne in unschöne Striche.
Häufig gestellte Fragen zur Perseiden-Fotografie
Wie viele Fotos sollten wir machen?
Fotografiert ruhig „wild drauflos“ und sortiert später aus. Da niemand vorhersagen kann, wann genau eine Sternschnuppe erscheint, ist Quantität Euer Freund. Macht alle 30–60 Sekunden eine neue Aufnahme und löscht später die erfolglosen Versuche.
Können wir mehrere Sternschnuppen auf einem Bild kombinieren?
Absolut! In der Bildbearbeitung lassen sich mehrere Aufnahmen überlagern, sodass ein Foto mit mehreren Meteoren entsteht. Diese Technik erzeugt besonders spektakuläre Ergebnisse und ist bei Astrofotografen sehr beliebt.
Brauchen wir einen Vordergrund für unsere Aufnahmen?
Ein interessanter Vordergrund wie ein markanter Baum, ein Gebäude oder eine Landschaftssilhouette verleiht Euren Fotos mehr Tiefe und Kontext. Experimentiert mit verschiedenen Kompositionen – manchmal wirken reine Himmelsaufnahmen aber auch sehr eindrucksvoll.