18. August 2025 – 89.0 RTL

Studie

Versteckte Risiken: Sind Flipflops schlecht für die Füße?

Sind Flipflops schlecht für die Füße? Ein Orthopäde erklärt die Risiken der beliebten Sommerschuhe und gibt Tipps für gesunde Füße im Sommer.

FlipFlops

Flipflops sind für euch der Inbegriff von Sommer und Urlaubsfeeling. Doch wenn ihr täglich in den luftigen Schlappen durch den Alltag geht, riskiert ihr mehr als nur müde Füße. Orthopäde Michael Lehnert warnt vor den versteckten Gefahren der beliebten Sommerschuhe – besonders, wenn ihr Fußfehlstellungen habt.

Der einfache Handtuch-Test entlarvt Fußprobleme

Bevor ihr euch für oder gegen Flipflops entscheidet, solltet ihr einen simplen Test machen: Stellt euch mit nassen Füßen auf ein Handtuch. „Ist der Abdruck total breit auf dem Handtuch zu sehen, besteht ein Fußproblem“, erklärt der Orthopäde und Buchautor Michael Lehnert. Häufig handelt es sich dabei um einen Spreizfuß, bei dem das Fußquergewölbe absinkt und die Mittelfußknochen auseinanderweichen.
Diese Fußfehlstellung ist weit verbreitet – und wird durch Flipflops zusätzlich verstärkt. Der Grund: Die Schlappen haben keine seitliche Begrenzung, wodurch eure Füße buchstäblich dazu eingeladen werden, noch breiter zu werden.

Warum Flipflops orthopädisch problematisch sind

Das Hauptproblem liegt in der Konstruktion der beliebten Sommerschuhe. Ohne seitliche Stütze verschiebt sich die Belastung beim Gehen auf Bereiche eurer Fußsohle, die dafür nicht geeignet sind. Die Folgen können dramatisch sein: Schmerzen, Nervenreizungen und sogar taube Zehen. Auch die Entstehung eines Hallux Valgus – des gefürchteten Ballenzehs – wird durch regelmäßiges Flipflop-Tragen begünstigt.
Hinzu kommen zwei weitere Nachteile: Die meisten Flipflops besitzen nur eine platte, dünne Sohle ohne unterstützendes Fußbett. Außerdem müsst ihr beim Gehen die Zehen verkrampfen, um die Schlappen am Fuß zu halten. „Um die Flipflops beim Gehen nicht zu verlieren, muss man mit den Zehen ein bisschen krallen“, beschreibt Lehnert das Problem.

Smart mit Flipflops umgehen: Dosierung ist der Schlüssel

Trotz aller Kritik möchte der Orthopäde die Sommerschuhe nicht komplett verteufeln. Entscheidend ist die richtige Dosierung: „Nicht acht oder zehn Stunden am Tag“ sollten es sein. Wenn ihr neue Flipflops gekauft habt, lauft sie am besten zunächst eine Stunde zu Hause ein, bevor ihr damit längere Strecken zurücklegt.
Besonders wichtig ist es außerdem, eure Fußmuskulatur durch gezielte Übungen zu stärken. Ein einfaches Training: Legt ein Handtuch auf den Boden und zieht es mit den Zehen zu euch heran. Diese Übung trainiert die vielen kleinen Muskeln im Fuß und verbessert die Stabilität erheblich.

Häufig gestellte Fragen zu Flipflops und Fußgesundheit

Kann ich Flipflops tragen, wenn ich einen Spreizfuß habe?

Wenn ihr bereits Fußfehlstellungen habt, solltet ihr Flipflops nur sehr dosiert tragen. Die fehlende seitliche Stütze kann die Problematik verschlimmern. Besser geeignet sind Schuhe mit gutem Fußbett und seitlicher Führung.

Wie lange darf ich täglich Flipflops tragen?

Orthopäden empfehlen, Flipflops nicht länger als wenige Stunden am Tag zu tragen. Für kurze Wege zum Strand oder Pool sind sie ideal, für den ganzen Arbeitstag jedoch ungeeignet.

Welche Übungen helfen bei Fußproblemen durch Flipflops?

Neben der Handtuch-Übung hilft euch regelmäßiges Barfußlaufen – zu Hause und im Sand. Diese natürliche Bewegung stärkt die Fußmuskulatur und verbessert die Durchblutung.

Mehr Aktuell & Service

undefined
89.0 RTL
Audiothek